Warum "Neue Aufklärung"?

Echte Demokratie bedeutet Selbstbestimmung durch Selbstverwaltung in Selbstverantwortung. Letzteres braucht eine neue Aufklärung, da die erste (1650-1800) zu schwach war und nahezu rückgängig gemacht worden ist. Machen wir es besser!
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Molaskes
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Warum "Neue Aufklärung"?

#1

Post by Molaskes »

Das erste Zeitalter der Aufklärung
begann um 1650 und dauerte rund 150 Jahre.

Es war eine philosophische Revolution,
man erhob die Vernunft, das rationale Denken,
gesellschaftlich und in jedem einzelnen Menschen,
über die Macht von Traditionen und Institutionen.

Bildung, Forschung, Wissenschaft wurden
enorm vorangetrieben, das Streben nach Wissen,
Verstehen, Erkenntnis war vielgeteiltes Ideal.

Durch all dies entwickelten sich auch
Technik und Kultur wie nie zuvor weiter.

Vor allem aber wurden die Machtstrukturen
der Monarchen und Kirchen hinterfragt.

Diese schauten nicht 150 Jahre lang untätig zu,
sondern lernten auf ihre Art mit und betrieben
beständig die sogenannte Gegen-Aufklärung.

Das Ende der Aufklärung kam jedoch erst
mit der Französischen Revolution (1789-1799),
die zwar aus der Aufklärung heraus geboren war,
durch unermessliche Gewaltexzesse aber bald
für einen traumatisierenden Schock sorgte.

Dies und die neuerliche Machtkorruption
seitens der Revolutionsführer schuf eine
tiefe Resignation und leitete von der Auf-Klärung
über zur Ver-Klärung der Romantik.


Die Machtinhaber hatten in der Aufklärung dazugelernt
und begannen, zielgerichtet zu filtern und steuern,
in welchen Bereichen der Fortschritt eifrig weitergeht — und in welchen eben nicht,
was die Masse lernt — und was eben nicht,
welche Ideale und Werte weithin geteilt werden — und welche eben nicht.

Zwar funktioniert das nie hundertprozentig,
Minderheiten und Einzelne gehen immer ihren Weg,
aber einzig die Massenwirkung bestimmt die Welt.

Daher entwickeln sich Technik und Kultur
in faszinierendem Tempo weiter, während wir in der
Politik und der allgemeinen geistigen Entwicklung
keine wirklichen Fortschritte machen.

Vor allem die der Macht dienlichen Entwicklungen
in Technik und Manipulation führen durch die
relativ dazu steigende Unreife der Menschheit
zu immer größeren Bedrohungen.

Die Atombomben und der Holocaust sind davon
nur die bisher weithin sichtbar gewordene
Spitze eines gewaltigen Eisbergs von
verursachtem Leid und Gefährdung der Zukunft.


Intellektuelle Kreise haben immer wieder versucht,
die Aufklärung neu zu beleben und sie fortzuführen.

Es braucht jedoch eine Neue Aufklärung,
die ganz bewusst aus dem Scheitern der ersten lernt,
ganz bewusst den Gegenwind einkalkuliert,
ganz bewusst die Machtmanipulationen der
vergangenen zwei Jahrhunderte kompensiert
und ganz bewusst neuerlichen Exzessen vorbeugt,
wie sie die Französische Revolution brachte.

Die Neue Aufklärung muss zwangsläufig solche
sozialen und philosophischen Fortschritte anstreben,
die alle Menschen begeistern und befreien,
auch jene, die heute noch vom Schädigen leben,
also von Ausbeutung oder Konflikt.

Der Begriff der "Aufklärung" trifft auch heute;
von einer Zweiten Aufklärung zu sprechen,
wäre jedoch nicht korrekt.

Zum einen, auch wenn man einzig 1650-1800
wirklich von "Aufklärung" sprach, werden zuweilen
frühere Fortschrittswellen als "Aufklärung"
gezählt, etwa eine griechische, eine römische usw.,
so dass eine Konfusion über die Numerierung besteht.

Zum anderen soll und kann die erste Aufklärung
nicht wiederholt werden.

Zwar bleiben die grundlegenden Ideale und Ziele
(Bildung, Wissen, Erkenntnis, Gerechtigkeit),
die Neue Aufklärung muss jedoch, wie erwähnt,
einige zusätzliche Themen beachten und sollte
insbesondere neben Vernunft und Wissen auch
Weisheit als Ideal anstreben.

Dieser Beitrag/Thread hier kann dazu nur ein Anstoß sein.
Du entscheidest jetzt mit, ob etwas daraus wird.
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